Merz’ „Stadtbild“-Aussage ist rassistisch und menschenfeindlich – Linksfraktion fordert Entschuldigung
Zur jüngsten Äußerung von Bundeskanzler Friedrich Merz, man habe Migration „im Griff“, aber „das Problem sei das Stadtbild“, erklärt die migrationspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Steffi Pulz-Debler:
„Wer Menschen mit Migrationsgeschichte zum ‚Problem im Stadtbild‘ erklärt, spricht ihnen das Recht ab, Teil dieser Gesellschaft zu sein. Diese Aussage ist nichts anderes als rassistisch und menschenverachtend. Sie zeichnet das Bild, dass Menschen mit anderer Hautfarbe oder (vermeintlich) anderer Herkunft nicht dazugehören sollen. Das ist unerträglich – erst recht, wenn es vom Bundeskanzler kommt.
Meine Fraktion kritisiert, dass Merz mit dieser Wortwahl bewusst Ressentiments bedient und den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährdet. Statt reale Integrationspolitik zu fördern, schürt er damit Spaltung und Vorurteile. Migration werde hier nicht als Teil einer vielfältigen Gesellschaft verstanden, sondern als „optisches Problem“, das es zu beseitigen gelte. Das ist eine gefährliche Entmenschlichung, die wir entschieden zurückweisen.
Wir fordern Friedrich Merz auf, seine Aussage umgehend zurückzunehmen und sich öffentlich bei den Menschen zu entschuldigen, die er mit dieser Wortwahl diffamiert hat. Gerade in Zeiten, in denen Rassismus und rechte Hetze zunehmen, braucht es klare Worte gegen Ausgrenzung, nicht von oben befeuerte Abwertungen. Eine solche Sprache spaltet und trägt zur weiteren gesellschaftlichen Verrohung und zunehmenden Rechtsextremismus bei.
Vielfalt gehört zu unserem Alltag: In den Städten, auf dem Land, in den Schulen und in den Betrieben. Sie ist kein „Problem“, sondern unsere Stärke. Wir stehen an der Seite aller Menschen, die hier leben, egal, woher sie kommen.“
