Ein Festtag für die Kunst – Wiedereröffnung des Staatlichen Museums Schwerin
Aus Anlass der Wiedereröffnung des Staatlichen Museums Schwerin erklärt die kulturpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Elke-Annette Schmidt:
Schwerin feiert sein Museum – und die Kunst feiert mit. Nach vier Jahren der Stille, des Hämmerns, des Pinselns und Planens öffnet das Staatliche Museum Schwerin wieder seine Türen – und mit ihnen ein Kapitel der kulturellen Erneuerung in unserem Land. In den prachtvoll sanierten Räumen begegnen sich Vergangenheit und Gegenwart, Alte Meister und kühne Moderne. ‚Die Torwache‘ von Carel Fabritius steht nun im Zwiegespräch mit Günther Ueckers ‚Weißem Schrei‘; Ernst Barlach blickt hinüber zu Duchamp, und irgendwo lächelt Rembrandt – als wolle er sagen: Kunst überdauert Zeit und Wandel.
Das Staatliche Museum Schwerin ist weit mehr als ein Schatzhaus der Kunst. Es ist ein Haus der Demokratie – ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen, sich austauschen, staunen und lernen. Kultur verbindet, wo Spaltung droht, und sie schenkt Hoffnung, wo der Alltag grau ist. Dass der Eintritt für vier Jahre frei ist, macht diese Wiedereröffnung zu einem echten Zeichen kultureller Gerechtigkeit.
Dass dieses Museum heute wieder erstrahlt, ist das Werk vieler Hände und Herzen – von Restaurator:innen und Architekt:innen, Kurator:innen und Handwerker:innen, getragen von der großzügigen Unterstützung der Dorit- und Alexander-Otto-Stiftung und der Kulturförderung des Landes. Es ist ein gemeinsames Bekenntnis: Kultur ist kein Luxus – sie ist Lebensgrund, demokratisches Band und menschliches Gedächtnis.
In Zeiten, in denen Angst und Abschottung wieder lauter werden, zeigt die Kunst den offenen Raum. Sie lehrt uns, Ambivalenz zu ertragen, Widerspruch zu hören und Schönheit in Vielfalt zu erkennen. Kunst stiftet Empathie, wo Sprache versagt. Sie verbindet Generationen, Milieus und Weltanschauungen. Ein Museum wie das in Schwerin ist damit nicht nur eine Galerie der Meister – es ist ein Ort der Verständigung, ein Haus der Freiheit des Geistes, das allen gehört.
Am Eröffnungstag ist Schwerin ein Festplatz der Sinne. Das Mecklenburgische Staatstheater bringt Kunst in Bewegung, das Ensemble Reflector erfüllt die Räume mit Klang, das Chaos Varieté schenkt Lachen und am Abend leuchtet das Museum in Licht und Form. So soll Kultur sein – offen, vielfältig, lebendig.
Das große Interesse der Bevölkerung an der Wiedereröffnung zeigt: Dieses Museum gehört den Menschen. Es ist tief verankert im Herzen der Stadt und im Bewusstsein vieler, die in den vergangenen Jahren den Baufortschritt mit Spannung verfolgt haben. Die langen Besucherschlangen und die Begeisterung in den sozialen Medien belegen, wie sehr die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern ihr Museum vermisst und zugleich mitgetragen haben. Dieses lebendige Interesse ist das schönste Geschenk, das Kultur bekommen kann – denn es zeigt: Kunst bewegt, verbindet und inspiriert.
Die Linke sagt: Willkommen zurück, liebes Museum! Möge dein Glanz weit über den Alten Garten hinausstrahlen – als Ort der Bildung, der Inspiration und der Freiheit. Ein Haus, das Vergangenheit bewahrt und Zukunft atmet. Ein Haus, das zeigt: Kunst gehört uns allen.“
