Multiprofessionelle Teams in Schulen – Faire Bildungschancen für alle

Jeannine Rösler

Frau Präsidentin,
meine Damen und Herren Abgeordnete,
dass von der Fraktion der Bündnisgrünen gewählte Thema zur
Aussprache ist ohne Zweifel ein wichtiges Thema.
Die Herausforderungen, vor denen die multiprofessionellen
Teams stehen, verdienen tatsächlich eine genauere
Betrachtung. Das ist zielfördernder als über die ganze Breite
des Themas zu philosophieren.

Meine Damen und Herren,
viele Aufgaben im Schulalltag können nicht von den Lehrkräften
allein bewältigt werden. So wie die Gesellschaft vielfältiger wird,
so werden es auch die Herausforderungen im Bildungsbereich.
Das gilt gerade für die Erfordernisse der Inklusion.
Um den Schülerinnen und Schülern besser gerecht werden zu
können, wurden multiprofessionelle Teams bereits in der
zurückliegenden Legislatur auf den Weg gebracht.
Mit der Umsetzung der im Inklusionsfrieden vereinbarten Ziele
stehen die Schulen vor der Aufgabe, möglichst viele
Schülerinnen und Schüler in den Unterricht an den
allgemeinbildenden Schulen einzubinden. Das ist eine
komplexe Angelegenheit und erfordert neues Denken und
Handeln bei der Arbeit in der Klasse und bei der Erreichung von
Lernzielen.
Zudem ist mehr und auch eine intensivere Kooperation sowie
ein stärker ganzheitlicher pädagogischer Ansatz erforderlich.
Damit wir diesen Ansprüchen gerecht werden können, hat das
Bildungsministerium allein für die Umsetzung der
Inklusionsstrategie 237 Stellen bereitgestellt, Schulen mit
besonderen Herausforderungen erhalten im Zusammenhang
mit der sonderpädagogischen und pädagogischen Förderung
auch eine besondere Unterstützung. In diesem
Zusammenhang sind noch einmal 45 Stellen für unterstützende
pädagogische Fachkräfte vorgesehen, davon über 31 Stellen
an Grundschulen und 14 Stellen an weiterführenden Schulen.
Hinzu kommt die Unterstützung durch Alltagshelferinnen und
Alltagshelfer bei allen nichtpädagogischen Aufgaben an 120
Schulen im Land.
Mit dem Schuljahr 2022/23 hat das Bildungsministerium dieses
Angebot noch erweitert und das Kooperations- und
Beratungssystem KuBES geschaffen.
In den KuBES-Teams sind Sonder-, Sozial- und
Erwachsenenpädagogen organisiert, die eng mit den Eltern
zusammenarbeiten und auf die optimale Förderung eines jeden
Kindes abzielen.
Gegenwärtig sind die KuBES-Teams involviert in die Fallarbeit
von sieben Schulen des Landes, u.a. in den Bereichen Schul-
Absentismus, Gewalt- und Mobbingprävention, Prävention
sexuellen Kindesmissbrauchs, Diversität und der
Elternberatung.
Unterstützt und flankiert wird die multiprofessionelle Arbeit von
KuBES von der örtlichen Kinder- und Jugendhilfe, den
Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern, dem Institut
für Qualitätsentwicklung, dem zentralen Fachbereich Diagnostik
und Schulpsychologie und den Servicestellen Inklusion.
Meine Damen und Herren: Kurz und gut – es passiert bereits
viel. Vor allem geschieht es unter Einbeziehung aller Beteiligten
und mit Augenmaß.
Mehr geht immer, darüber sind wir uns im Klaren.
Die Frage aber ist, inwiefern und an welcher Stelle ein Mehr in
jedem Fall notwendig und sinnvoll ist, um die vereinbarten Ziele
zu erreichen.