Landesregierung will erfolgreiches Pflegelotsen-Projekt beerdigen

Zur Antwort der Landesregierung auf ihre Kleine Anfrage „Pflegelotsen in Mecklenburg-Vorpommern“(Drs. 6/5587) erklärt die pflegepolitische Sprecherin der Linksfraktion, Karen Stramm:

 

„Obwohl die Landesregierung die Arbeit der Pflegelotsen positiv einschätzt, ist sie nicht bereit, dieses Modellprojekt, das es gegenwärtig nur im Landkreis Ludwigslust-Parchim gibt, über 2016 hinaus finanziell zu unterstützen. SPD und CDU wollen es sang- und klanglos beerdigen.

 

Über das Projekt ‚Pflegelotse in der Gemeinde‘ konnten seit 2014 über 80 Bürgerinnen und Bürger gewonnen werden, die im Ehrenamt als Vertrauensperson für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen wirken. Als Pflegelotsen helfen sie den Betroffenen, sich zu informieren und die notwendigen Ansprechpartner wie z.B. die Pflegestützpunkte zu finden. Das ist ein sehr gutes niedrigschwelliges Angebot und eine große Hilfe für Menschen, die darauf angewiesen sind. Vor dem Hintergrund, dass M-V bundesweit die meisten Pflegebedürftigen hat, und deren Zahl weiter ansteigen wird, werden auch solche Angebote immer wichtiger.

 

Wenn die Finanzierung dieses Projekts ab 2017 wegfällt, besteht die Gefahr, dass die hier entstandene erfolgreiche Struktur wegbricht. Der Landkreis und die Mehrgenerationenhäuser in Ludwigslust und Lübz, die am Projekt beteiligt sind,  werden das Geld in Höhe von 94 000 bzw. 100 000 Euro, die in den vergangenen beiden Jahren geflossen sind, kaum aufbringen können. Damit wird eine große Chance vertan, den Pflegebedürftigen und deren Angehörigen weiter wirksam zu helfen.“