Große Herausforderungen für die Agrar- und Ernährungswirtschaft

Anlässlich der Übernahme des Vorsitzes über die Agrarministerkonferenz des Bundes und der Länder durch Agrarminister Dr. Till Backhaus erklärt der agrarpolitische Sprecher der Linksfraktion, Prof. Dr. Fritz Tack: 

„Im vor uns liegenden Zeitabschnitt sind viele Probleme für die Agrar- und Ernährungswirtschaft zu lösen. Die ruinösen Erzeugerpreise in der Milch- und Fleischerzeugung bringen zahlreiche, vor allem kleinere Betriebe in große Schwierigkeiten. Die ohnehin geringen Tierbestände im Lande verringern sich weiter. Das hat auch gravierende Auswirkungen auf die Arbeitsplatzsituation sowie die Wertschöpfung im ländlichen Raum und die Wirtschaftskreisläufe. Auch die Erzeugung von regionalen Produkten, wie von einer Mehrheit der Bevölkerung gefordert, gerät in Gefahr. Die Politik ist gefordert, gemeinsam mit dem Berufsstand und der Wissenschaft nach Lösungen für eine Stabilisierung der Lage zu suchen. 

Weitere Aufgaben bestehen in der Stabilisierung des Bodenmarktes. Der Bodenspekulation muss entschieden entgegengewirkt werden. Auch dem Schutz der Ressource Boden muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Große Anforderungen bringen die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die Realisierung der Düngeverordnung einschließlich der Minimierung des Stickstoffüberschusses und des Einsatzes an Pflanzenschutzmitteln. 

Auf dem Wege zu einer nachhaltigen Landwirtschaft sind die Vorlage des Masterplanes ‚Mensch und Land‘ sowie die Anstrengungen zu einer bodengebundenen, umweltschonenden und tierwohlorientierten sowie sozialverträglichen Tierhaltung wichtige Schritte. 

Die bevorstehende Internationale Grüne Woche bietet wieder Gelegenheit für einen Erfahrungsaustausch und Diskussionen zu den Perspektiven in der Land- und Ernährungswirtschaft.“