Dr. Mignon Schwenke: Förderung des Wandertourismus in Mecklenburg-Vorpommern - Errichtung eines Naturparkweges quer durch das Land

Sehr geehrte Frau Präsidentin,

sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

angesichts der Fülle der Tagesordnung will ich mich kurzfassen, zumal kein Zweifel daran bestehen kann, dass meine Fraktion die Errichtung eines Naturparkweges quer durchs Land selbstverständlich unterstützt.

Spätestens mit der Vorlage unseres Antrages aus Anlass des 30. Jahrestages der Nationalparks in Mecklenburg-Vorpommern müssen Sie erkannt haben, wie froh und glücklich wir über unsere reiche Ausstattung mit Natur- und Kulturlandschaften einschließlich ihrer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt sind.

Aber ich habe nicht nur dieser Freude Ausdruck verliehen, sondern konkrete Schritte vorgeschlagen, die die Verbesserung der Personalsituation, den Erhalt, die Aufwertung der Ausstattung und Vermarktung der Nationalparks betrafen.

Gleiches gilt natürlich auch für die Naturparke, die Biosphärenreservate und alle Naturlandschaften in M-V. Sie müssen gepflegt und geschützt werden und wir müssen mit diesem Pfund wuchern, vielmehr als wir es bisher tun.

Insofern trifft das Projekt der Landesregierung auf unsere volle Zustimmung. Es ist ja schon eröffnet worden. Ich konnte leider nicht daran teilnehmen, weil ich durch andere Termine gebunden war. Aber meine Kollegin Rösler ist mitgewandert – übrigens als einzige Landtagsabgeordnete, zumindest auf dem Abschnitt um Anklam.

Aber braucht die Landesregierung tatsächlich die Aufforderung, ihr eigenes wirklich tolles Projekt bei seiner weiteren Entwicklung zu unterstützen?

Im Unterschied zu Ihnen vertraue ich an dieser Stelle der Landesregierung, dass sie das Projekt vollendet und nicht einfach so viel Geld, Engagement und Kreativität verbrennt.

Und dass sich die Landesregierung dafür einsetzen soll, dass die Landkreise und Gemeinden ihre Wanderwege, soweit zweckmäßig, mit dem Naturparkweg vernetzen, halte ich ebenfalls für selbstverständlich.

Also ist ihr Antrag sozusagen wiedermal ein typischer „Rückenwindantrag“. Die Landesregierung tut schon, aber sie brauchen nochmal eine Bühne um das Projekt besonders zu präsentieren. Sie verkünden eine gute Tat und das natürlich kurz vor der Landtagswahl.

Solche Rückenwindanträge gestatten Sie uns nicht. 

Aber es sei`s drum. Es ist ja eine gute Sache.

Insbesondere jetzt, wo uns die Corona-Pandemie Lockerungen gestattet, ist es wichtig, den Fokus auf unsere einheimische Schönheit zu richten. Dass damit auch verbunden ist, Mittel dafür bereitzustellen, mögen sich bitte all diejenigen unter Ihnen hinter die Ohren schreiben, die im auch nächsten Landtag sitzen werden.

Ich denke aber, dass es ebenso dringend erforderlich ist, auch innerhalb der Koalition endlich zu klären, dass Naturschutz nicht nur dann willkommen sein darf, wenn er uns nicht stört. Unter Schutz stellen von Natur muss sein, nicht um uns zu ärgern oder in der Entwicklung zu behindern, sondern eine gesunde Natur und Umwelt ist lebensnotwendig für uns Menschen.

Um es zu Ende zu bringen: Wir werden Ihrem Antrag zustimmen, da er nicht schadet und den Fokus auf ein sonst eher unterbelichtetes Feld führt.  

Danke!