Auf Bajonettspitzen lassen sich Demokratie und Frieden nicht errichten

Zur Debatte über einen Rückkehrappell für Soldatinnen und Soldaten erklärt der friedenspolitische Sprecher der Linksfraktion, Peter Ritter:

„Ein sogenannter Rückkehrappell ist das Mindeste, was die Soldatinnen und Soldaten als Zeichen des Respekts von der Politik erwarten können, welche sie in einen ebenso gefährlichen wie sinnlosen Kriegseinsatz geschickt hat. Wir sind froh über alle Soldatinnen und Soldaten, die unversehrt aus dem Krieg zurückgekehrt sind. Unsere Gedanken sind auch bei den Hinterbliebenen von getöteten Soldatinnen und Soldaten. Unsere Unterstützung gilt denen, die schwer traumatisiert aus Afghanistan zurückgekehrt sind.

Deshalb darf ein solcher Appell nicht zum bloßen Vorbeimarsch der Truppen an einer mit hochrangigen Politikerinnen und Politikern sowie Militärs besetzen Tribüne werden. Ein solcher Appell muss mit der deutlichen Botschaft untersetzt werden, dass auf Bajonettspitzen Demokratie und Frieden nicht errichtet werden können.

Wer aus dem Kriegseinsatz in Afghanistan, dem unkoordinierten Abzug der alliierten Truppen, dem Sieg der Taliban und dem damit verbundenen Gefährdungspotential für sogenannte Ortskräfte, aber auch für afghanische Frauen und Mädchen nicht die richtigen Schlüsse zieht, wird künftige Rückkehrappelle, mehr Tote und Traumatisierte nicht verhindern.“