Altersarmut auch durch Beschäftigungsförderung entgegen wirken

Zu den heute veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen für den Juni 2017 erklärt der arbeitsmarktpolitischer Sprecher, Helmut Holter und der sozialpolitische Sprecher, Torsten Koplin : 

Helmut Holter: „Arbeitslosigkeit und Hungerlöhne sind die Ursachen für Armut von Kinder und Alten. Wer Armut bekämpfen will muss ihre Ursachen bekämpfen. Manuela Schwesig hatte noch vor Jahren für einen sozialen Arbeitsmarkt geworben. Als künftige Ministerpräsidentin wird sie es in der Hand haben, Langzeitarbeitslosen eine Perspektive in Arbeit zu eröffnen. Durch eine Initiative „Gute Arbeit - Gute Löhne“ kann Manuela Schwesig Mecklenburg-Vorpommern aus dem Lohnkeller führen. Dafür muss sie allerdings das Bündnis für Arbeit aufmischen.“

Torsten Koplin: „ 2015 lag die Armutsgefährdung für Rentnerinnen und Rentner in M-V schon bei 19,1 Prozent. Es ist absehbar, dass die Altersarmut in M-V weiter steigen wird, wenn die Politik in Bund und Land nicht gegensteuert. Meine Fraktion fordert die Landesregierung auf, eine Rentenprognose für das Land zu erstellen und diese mit einem Aktionsplan für Beschäftigung und gegen Altersarmut zu verbinden.“

Hintergrund:
„Die in dieser Woche veröffentlichten Zahlen zur bundesweiten Entwicklung der Altersarmut erlangen für Mecklenburg-Vorpommern mit Blick auf die Arbeitsmarkt und seine Statistik noch einmal eine besondere Brisanz. Nicht nur die niedrigen Einkommen sind eine Ursache für Altersarmut, 18,3 Prozent der erwerbstätigen Frauen und 9,5 Prozent der erwerbstätigen Männer hatten 2015 in M-V ein monatliches Einkommen von weniger als 900 Euro, also noch 42 Euro unter der Armutsschwelle, auch Langzeitarbeitslosigkeit gehört in Mecklenburg-Vorpommern überproportional dazu. Allein von den 24.500 über 55jährigen Frauen und Männern befanden sich 18.100 (das sind 73,9 Prozent) seit 4 Jahren und länger im Harz-IV-Bezug. Diese werden bei der gegenwärtigen Politik des Bundes und des Landes auch weiterhin keine Arbeit finden und dann mit Abzügen zum frühestmöglichen Zeitpunkt zwangsverrentet – Altersarmut ist programmiert. Von den insgesamt 153.000 Hartz-Beziehern in M-V im Dezember 2016 (letzter Wert) waren 77.000 vier Jahre und länger im Hartz-IV-Bezug, also ca. 50 Prozent.