Alles Gute zum Kindertag

Am 1. Juni stehen die besonderen Bedürfnisse der Kinder und die Kinderrechte im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Sie sollen stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden. Ein wichtiges Anliegen ist die Verbesserung der Lebensverhältnisse von Kindern, die von Armut betroffen sind. Nach der jüngsten Bertelsmann-Studie hat Kinderarmut alarmierende Ausmaße angenommen. In MV ist jedes dritte Kind davon betroffen, im Bundesvergleich liegt das Land auf dem vorletzten Platz. Für Kinder und Jugendliche, die in Armut aufwachsen, hat dies gravierende Folgen. So müssen 20 Prozent der Kinder in beengten Wohnverhältnissen leben; drei von vier Kindern in Hartz-IV-Familien können keinen Urlaub von mindestens einer Woche machen, bei jedem 10. Kind mit SGB-II-Bezug besitzen nicht alle Haushaltsmitglieder ausreichende Winterkleidung.  

Es ist eine Schande, dass in MV seit Jahren derart viele Kinder und Jugendliche in Armut leben müssen. Genauso lange ignoriert die Landesregierung diesen Missstand bzw. geht diesen nur halbherzig an. In den Antworten zu diesem Komplex in der Großen Anfrage der Linksfraktion heißt es lapidar: ‚In MV besteht kein erhöhtes Armutsrisiko für Kinder, was die Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe betrifft.‘ Auf die Frage, wie viele Kinder und Jugendliche in Armut leben, kann die Landesregierung keine Aussagen treffen.