Späte Einsicht der Landesregierung reicht nicht aus

Zur Ankündigung der Landesregierung ab August 2020 die Ausbildung zum Medizinischen Bademeister und Masseur auch schulgeldfrei an staatlichen Berufsschulen ermöglichen zu wollen, erklärt Torsten Koplin, der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion:

„Die späte Einsicht der Landesregierung bestätigt die jahrelange Kritik und Forderung meiner Fraktion, das Schulgeld für die Ausbildung in den nichtakademischen Gesundheitsfachberufen, also für Bademeister und Masseure, Diätassistenten, Ergotherapeuten, medizinisch-technische Assistenten, Orthoptisten, Physiotherapeuten und Podologen, endlich abzuschaffen und zudem mehr Ausbildungsplätze an staatlichen Berufsschulen zu schaffen. Meine Fraktion unterstützt diesbezüglich auch die Kritik des Privatschulverbandes.

Die jahrelange Blockade der Landesregierung und der Fraktionen von SPD und CDU hat den Fachkräftemangel in diesen Berufen neben der demografischen Entwicklung zusätzlich verschärft. Die Landesregierung muss umgehend auch bei den anderen nichtakademischen Gesundheitsberufen handeln, sonst treibt sie weitere Azubis aus dem Land.

Apelle von Fachverbänden hat die Landesregierung bisher ebenso ignoriert wie die Tatsache, dass andere Bundesländer um uns herum die Schulgeldfreiheit schon hergestellt haben. Dass dies auch rückwirkend geht, haben diese Länder vorgemacht. Es braucht nur den politischen Willen, der bei der Landesregierung offensichtlich fehlt. Mit dieser Haltung verliert unser Land einmal mehr den Wettbewerb um den Nachwuchs. Ohne ausreichend Personal steht auch die Gesundheitsversorgung in Mecklenburg-Vorpommern auf der Kippe und vom selbst gesetzten Ziel, Gesundheitsland Nummer 1 werden zu wollen, entfernt sich Mecklenburg-Vorpommern immer mehr.“