Pflegende Angehörige stärken – bezahlte Pflegezeit einführen

Zur Ablehnung des Antrags „Pflegende Angehörige nachhaltig unterstützen – bezahlte Pflegezeit einführen“ erklärt der pflegepolitische Sprecher der Linksfraktion, Torsten Koplin:

„Die Pflege im privaten Bereich durch Angehörige oder nahestehende Personen ist eine der tragenden Säulen im Pflegesystem. Drei Viertel aller Pflegebedürftigen werden zu Hause betreut – das verdeutlicht das ganze Ausmaß. Wir fordern eine Pflegezeit von bis zu 36 Monaten in Vollzeit- und Teilzeitvarianten, während der Lohnersatzleistungen gezahlt werden. Diese sollen sich am Gehalt der letzten Monate orientieren – analog der Elternzeit. Für Rentnerinnen und Rentner sowie Menschen im Sozialleistungsbezug soll ein zuvor festgelegter Mindestbetrag anrechnungsfrei bleiben.

Doch SPD und CDU lehnen unsere konkrete Forderung nach einer bezahlten Pflegezeit ab und bleiben bei Allgemeinplätzen.

Die Belastungen für die Pflegenden sind enorm, körperlich und mental. Zu den Sorgen um das pflegebedürftige Familienmitglied und die Anstrengungen der Pflege dürfen nicht auch noch Sorgen um die eigene Existenz kommen. Pflege ist eine Leistung, die angemessen vergütet werden muss, auch wenn sie von Angehörigen in der Häuslichkeit durchgeführt wird.“