Ost-Quote fürs Bundeskabinett – Woher der plötzliche Sinneswandel?

Zur Forderung des Ostbeauftragten der Bundesregierung, Marco Wanderwitz, nach einer Ost-Quote für das Bundeskabinett erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion, Peter Ritter:

„Immer wenn die Linksfraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern mehr Ostdeutsche in Führungspositionen gefordert hat, gab es eine Welle der Entrüstung. Die CDU-Fraktion fand solche Debatten albern, die Landesregierung lehnte eine Ost-Quote ab.

Der Chef der CDU-Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern, Eckhardt Rehberg, ließ noch vor zwei Jahren wissen, dass die Denkschablonen der LINKEN rückwärtsgewandt seien und warf der Linksfraktion vor, sie wolle Land und Gesellschaft spalten. Nun kommt der aktuelle Spalter der Gesellschaft selbst aus der CDU.

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz, fordert eine Ost-Quote und beruft sich u. a. auf wissenschaftliche Untersuchungen, die zeigten, dass Ostdeutsche in Spitzenpositionen von Wirtschaft und Politik unterrepräsentiert sind. Auf diese Studien berief und beruft sich auch die Linksfraktion. Bleibt also die Frage, woher der Sinneswandel kommt oder ob die Forderung von Wanderwitz eine der berühmten Einzelmeinungen in der CDU ist. Sollte letzteres der Fall sein, muss sich niemand wundern, wenn die ebenso von Wanderwitz beklagte Politikskepsis der Ostdeutschen weiterwächst.“