Nachhaltige Gleichstellungsstrategien gemeinsam voranbringen

Anlässlich der Delegiertenkonferenz des Landesfrauenrates M-V e.V. in Barth erklärt der gleichstellungspolitische Sprecher der Linksfraktion, Peter Ritter:

„Umsetzung der Istanbul-Konvention zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, Paritätsgesetzgebung, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben für alle oder Genderbudgeting – das sind nur einige der Themen, für die sich der Landesfrauenrat und meine Fraktion seit vielen Jahren gemeinsam engagieren. Den Mitgliedsorganisationen im Landesfrauenrat gebührt dafür ein herzlicher Dank! Das Engagement gleicht einem Marathonlauf, mit hart erkämpften Zwischenergebnissen und noch längst nicht am Ziel.

Die anhaltende Unterfinanzierung der Beratungslandschaft im Land gegen häusliche Gewalt und Stalking zeigt beispielhaft, dass Gleichstellungspolitik in M-V trotz aller Fortschritte noch lange nicht dem auch von der Landesregierung formulierten Anspruch entspricht. 2018 suchten 2399 Betroffene Schutz und Hilfe bei einer der 5 Interventionsstellen, 2004 waren es noch 1241. Die Zahl der Betroffenen steigt stetig, die Gehälter der Beraterinnen stagnieren. Die Steigerung der Zuschüsse 2018 um 2,3 Prozent gleichen bei weitem nicht aus, dass die Löhne etwa 30 Prozent unter dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes liegen.

Auch der wieder zurückgegangene Anteil von Frauen in den Kommunalvertretungen nach der jüngsten Kommunalwahl macht dringenden Handlungsbedarf deutlich. Wir erwarten von der Landesregierung und den Koalitionsfraktionen, dass sie sich nicht länger verweigern, eine nachhaltige Gleichstellungsstrategie auf den Weg zu bringen.“