Mehr Angebote von Bus und Bahn, damit Azubi-Ticket Erfolg wird

Zur Meldung des Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung, dass annähernd 2500 junge Leute das Azubi-Ticket nutzen, erklärt die Vorsitzende der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Lediglich sieben Prozent der Anspruchsberechtigten nutzen das Azubiticket, das seit drei Monaten am Start ist.

Es liegt nicht allein an der Corona-Pandemie, dass das Ticket nicht von deutlich mehr Auszubildenden einschließlich Freiwilligendienstleistenden und Beamtenanwärterinnen und -anwärtern nachgefragt wird. Hauptursache ist vielmehr das in weiten Teilen ungenügende Nahverkehrsangebot – was nicht da ist, kann auch nicht genutzt werden. Wenn kein Bus fährt oder dieser nicht zu Zeiten fährt, mit der die Bahn erreicht werden kann oder man pünktlich zur Berufsschule oder zur Arbeit kommt, nützt auch ein günstiges Ticket nichts. Deshalb muss es gelingen, landesweit die Dörfer anzubinden und den öffentlichen Nahverkehr deutlich attraktiver zu machen.

Derzeit braucht der ÖPNV einen erneuten Rettungsschirm, um das Angebot überhaupt aufrechterhalten zu können. Die Fahrgast- und damit Einnahmeeinbrüche beim öffentlichen Personenverkehr sind nach wie vor hoch und für die Unternehmen zum Teil existenzbedrohend. Ohne Unterstützung von Bund und Land kann das bestehende Angebot kaum gehalten, geschweige denn so ausgebaut werden, dass mehr junge Leute mit Bus und Bahn ihre Ausbildungsstätten erreichen können. Für eine deutliche Stärkung des Nahverkehrs ist eine zukunftsgerechte Finanzierung erforderlich, da reicht ein Rettungsschirm ohnehin nicht.“