Langzeitarbeitslose Frauen und Männer nicht aus dem Blick verlieren

Zur Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage „Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit in M-V“ (Drs. 7/5250) erklärt der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Linksfraktion, Henning Foerster:

„Langzeitarbeitslosigkeit als gesellschaftliches Problem mit schwerwiegenden Folgen für die betroffenen Männer und Frauen einschließlich deren Familien darf auch in Zeiten der Corona-Pandemie nicht aus dem Blick geraten.

Wie aus der Antwort hervorgeht, hat sich nicht nur die Altersstruktur der von Langzeitarbeitslosigkeit Betroffenen verändert. Auch die Vermittlung in Beschäftigung sowohl in den Ersten als auch in den Zweiten Arbeitsmarkt ist geringer geworden. Während im Juli 2011 etwa in der Hansestadt Rostock noch 119 langzeitarbeitslose Frauen und Männer vermittelt werden konnten, waren es im Juli 2019 gerade einmal 69. Auch für M-V insgesamt hat sich die Zahl der Vermittlungen in diesem Zeitraum etwa halbiert, sie sank von 1270 auf 621.

Bei einer Arbeitslosigkeit von einem bis unter zwei Jahren sind bessere Vermittlungschancen zu verzeichnen als bei den Männern und Frauen, die länger als zwei Jahre arbeitslos sind. Da deren Anteil besonders stark gestiegen ist, müssen gerade für sie geeignete Wege gefunden werden, ihnen zu helfen.

Auch wenn die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt noch nicht eingeschätzt werden können, müssen individuelle Instrumente gefunden werden, die geeignet sind, langzeitarbeitslose Frauen und Männer in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Über die besten Wege in der Arbeitsmarktpolitik brauchen wir eine Debatte, an der sich alle Seiten beteiligen sollten.“