Drängende Probleme dulden keinen weiteren Aufschub

Nach der Öffentlichen Anhörung „Arbeitsmarktpolitische Herausforderungen vor dem Hintergrundeines sich verschärfenden Fachkräftemangels“, die heute auf Antrag der Linksfraktion im Landtag stattfand, erklärt der arbeitsmarkt- und wirtschaftspolitische Sprecher der Linksfraktion, Henning Foerster:

„Die heutige Anhörung hat den Regierungsfraktionen von SPD und CDU einen klaren Auftrag erteilt, dessen Umsetzung keinen Aufschub duldet.

Die Probleme bei der Nachwuchsgewinnung und der Sicherung der Beschäftigung im Land müssen endlich umgehend angepackt werden. Sogar von einem Kollaps der Berufsschullandschaft war die Rede, wenn die Landesregierung nicht mehr als bisher in eine qualifizierte Berufsausbildung investiert. Dazu gehören neben der Aufstockung der Kapazitäten für die Lehrerausbildung auch das Azubi-Ticket und eine praxisnahe Berufsausbildung. Wenn die Schulen für Azubis nicht erreichbar sind und bei der Digitalisierung hinter den Unternehmen hinterherhinken, dann gehen die Jugendlichen in andere Bundesländer. Fehlt das nötige Lehrerpersonal, dann sowieso.

Aber auch die wenigen noch bestehenden Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaften im Land brauchen Hilfe, wenn sie die wichtige Aufgabe der Integration langzeitarbeitsloser Frauen und Männer in den Arbeitsmarkt weiterhin erfüllen und die Kommunen entlasten sollen.

Schließlich brauchen wir nicht nur Ideen, sondern eine Industriestrategie für unser Land, die es bis heute nicht gibt. Andere Bundesländer, wie das Saarland oder Brandenburg, haben eine Strategie bis 2030 für ihre Länder entwickelt und verfügen somit über einen Kompass für ihr Handeln. In M-V haben wir ein Sammelsurium von Förderschwerpunkten in den verschiedenen Ministerien, aber weder eine Vision noch eine Strategie für die Entwicklung des Landes. Reine Proklamationen reichen dafür nicht aus.“