Betriebs- und Personalrätepreis M-V wird zum zweiten Mal verliehen

Zur Verleihung des Betriebs- und Personalrätepreises heute Abend in Ludwigslust erklärt der gewerkschaftspolitische Sprecher der Linksfraktion, Henning Foerster:

„Der Kampf um gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne gehört zur DNA der Linksfraktion in Mecklenburg-Vorpommern. Als ehemaliger Betriebsratsvorsitzender weiß ich, welch große Verantwortung die gewählten Kolleginnen und Kollegen als Sprachrohr ihrer Belegschaften tragen. Die Bundesrepublik Deutschland ist auch deshalb wirtschaftlich erfolgreich, weil die Demokratie in diesem Land nicht am Werkstor oder dem Behördeneingang endet. Personalvertretungs- und Betriebsverfassungsgesetz regeln, in welchen Fragen die gewählten Vertretungen der Beschäftigten zu beteiligen sind.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern besteht in Sachen betrieblicher Mitbestimmung noch reichlich Nachholbedarf. So verfügen beispielsweise weniger als zehn Prozent der Unternehmen über einen Betriebsrat. Somit werden weniger als 40 Prozent der Beschäftigten von gewählten Betriebsräten vertreten. Dort, wo solche Vertretungen vorhanden sind, herrschen oft bessere Arbeitsbedingungen, sind die Löhne fairer und die Produktivität höher. Das sollte ausreichend Ansporn sein, trotz kleinteiliger Unternehmensstrukturen hier noch besser zu werden.

Die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst und bei den Trägern der Sozialversicherung wählen einen Personalrat. Dieser garantiert Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ebenso wie Beamtinnen und Beamten, dass auch in ihrer Dienststelle demokratische Grundsätze gelten. Der Personalrat fordert ihre Rechte gegenüber dem Arbeitgeber und Dienstherrn ein. Interessenvertretung bedeutet auch im Öffentlichen Dienst Einsatz für korrekte Eingruppierungen, Fortbildung, Arbeitszeit, Gesundheitsschutz oder Urlaub.

Ich freue mich deshalb sehr, dass es meiner Fraktion gelungen ist, die Etablierung des Betriebs- und Personalrätepreises M-V in den Koalitionsvertrag hineinzuverhandeln. Jetzt setzen wir dieses Vorhaben gemeinsam mit der SPD konsequent um und verteidigen es auch gegen Angriffe aus den Mitte-rechts Parteien. Wenn heute Abend die Preise in den drei Kategorien ‚Mitbestimmung stark gemacht‘, ‚Mitbestimmung gut eingebracht‘ und ‚Mitbestimmung neu gedacht‘ vergeben werden, dann stehen verdientermaßen engagierte Kolleginnen und Kollegen im Rampenlicht. Ihnen allen gilt unser Dank und unsere Anerkennung!“