Sie haben gewonnen: Ihr Ticket in den Schützengraben
Zu den aktuellen Plänen der Bundesregierung, die Wehrpflicht per Losverfahren zu reaktivieren, erklärt der friedenspolitische Sprecher und parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion, Torsten Koplin: „Das jüngste Militär-Manöver von CDU/CSU und SPD im Bund offenbart, wie absurd und gefährlich die neue Wehrpflichtstrategie wirklich ist: Wer Glück hat, muss nicht an die Waffe. Wer Pech hat, den schickt das Schicksal – verordnet von Leuten, die sich gewiss keinen Stahlhelm aufsetzen – direkt ins nächste NATO-Manöver. Das ist keine Sicherheitspolitik, das ist Roulette auf dem Rücken der jungen Menschen unseres Landes! Das Los darf niemals über Leben und Tod entscheiden und darf keinen Freifahrtschein für staatliche Zwangsdienste ausstellen. Union und SPD versuchen, mit dem Tarnmantel eines vermeintlich gerechten Zufallsprinzips Grundrechte auszuhebeln. Ein Losverfahren mag in Dänemark Praxis sein – aber Dänemark ist nicht Deutschland. Dänemark stellt die eigene kleine Marine in den Dienst der NATO-Ostseeflanke. Unsere Bundeswehr hingegen wird als logistische Drehscheibe und zentraler Aufmarschplatz für NATO-Großoffensiven aufgerüstet – mit gigantischen Personal- und Aufrüstungszielen, die offenbar für die Verantwortlichen nur mit Zwang und Gängelung erreichbar scheinen. Diese fundamentalen Unterschiede allein verbieten einen vergleichbaren Weg! Die Absurdität wird offenbar: Wer am Ende gar nicht dienen will, gewinnt mit diesem neuen Modell per Los einen Feldjägereinsatz – danke für nichts! Die Linksfraktion lehnt diese Militarisierung der Gesellschaft ab. Die Reaktivierung der Wehrpflicht ist ein Angriff auf die Selbstbestimmung junger Menschen und dient einzig dazu, die Regierung politisch kriegstüchtig zu machen. Die NATO hat über drei Millionen Soldatinnen und Soldaten – Deutschland braucht kein Einberufungslotto, sondern mehr Geld für Schulen, Krankenhäuser und Klimaschutz! Wir fordern ein Ende aller Zwangsdienste und die konsequente Streichung der Wehrpflicht aus dem Grundgesetz! Für eine friedliche und solidarische Gesellschaft statt Lose um den Marschbefehl!“ |
