Antisemitismus entlarven und die Stirn bieten

Zur Vorstellung des Jahresberichtes 2023 und der Handreichung „Antisemitismus die Stirn bieten“ der Dokumentations- und Informationsstelle Antisemitismus, DIA.MV, erklärt der innenpolitische Sprecher der Linksfraktion im Landtag M-V, Michael Noetzel:

„Antisemitismus war und ist leider noch immer ein virulentes Problem in dieser Gesellschaft – und diese menschenverachtende Ideologie hat Konjunktur. Im Verlauf der Corona-Pandemie tauchten immer wieder antisemitische Verschwörungstheorien auf, die in verklausulierten Codes und Chiffren verpackt und so salonfähig gemacht wurden. Seit dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel im Oktober letzten Jahres begegnet uns zudem auch zunehmend ein offener Antisemitismus, der zwar nie verschwunden war, aber nun von sämtlichen gesellschaftlichen Schichten und Gruppen äußerst schamlos verbreitet wird.

Es ist unerträglich, dass sich Menschen jüdischen Glaubens wieder verstärkt um ihre Sicherheit sorgen müssen. Ob verklausuliert oder offen – Antisemitismus bleibt tödlich. Auf antisemitische Denkmuster folgen in der Regel Vernichtungsfantasien. Das müssen wir uns vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte, dem millionenfachem Massenmord an Jüdinnen und Juden in Nazi-Deutschland, immer wieder ins Gedächtnis rufen. Entsprechend konsequent müssen wir uns gegen antisemitische Einstellungen und Handlungen stellen.

Das Monitoring von DIA.MV zu antisemitischen Vorfällen auch unterhalb der Strafrechtsgrenze ist äußerst wichtig, um dieses Problem zu erfassen. Wir müssen zudem davon ausgehen, dass das Dunkelfeld weiterhin sehr groß ist und vor allem verklausulierter Antisemitismus weiter unentdeckt bleibt. Insofern ist auch die Aufklärungsarbeit, die DIA.MV leistet, ein unverzichtbarer Baustein, um antisemitische Propaganda zunächst zu entlarven und diese schlussendlich zu bekämpfen.“