Wer sich gegen gute Löhne stellt, spielt mit der Zukunft der Unternehmen.

Zum Artikel „770 Euro weniger: Chefs schummeln sich in MV an Tarifverträgen vorbei“ in der heutigen Ausgabe der SVZ erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der Linksfraktion, Henning Foerster:

„Ich kann die Ausflüchte der Arbeitgeberseite nicht mehr hören. Es ist inakzeptabel und durch nichts zu rechtfertigen, dass die Beschäftigten in Pasewalk weniger verdienen als in Hamburg oder die Beschäftigten in Binz weniger als in der Uckermark.

Die Argumente der Unternehmen sind dabei extrem unglaubwürdig. Der Tourismus an der Ostseeküste brummt, seit Jahren jagt ein Rekord den nächsten. Bei den Beschäftigten kommt dieser Boom etwa in Form von höheren Löhnen indes nicht an. Da braucht sich doch niemand zu wundern, wenn die Unternehmen auf der Suche nach Fach- und Arbeitskräften wenig erfolgreich sind.

Das gilt auch für Beschäftigte zum Beispiel bei Asklepios in Pasewalk, wo diese 30 Prozent weniger verdienen als anderswo, obwohl sie die gleiche Arbeit leisten. So werden die Unternehmen beim Ringen um Fachkräfte keinesfalls als Sieger vom Platz gehen. Die rot-rote Koalition hat den Fokus auf das Thema Tarifbindung gelegt. Mit einem fortschrittlichen Tariftreuegesetz, der Ausrichtung der Wirtschaftsförderung auf gute Löhne und der Einführung des Betriebs- und Personalrätepreises haben wir deutliche Zeichen gesetzt.

Jetzt sind die Arbeitgeberverbände am Zug. Ich erwarte, dass sie sich nicht länger guten Löhnen verweigern. Stellen sie sich weiter dagegen, spielen sie mit der Zukunft ihrer Unternehmen.“