Verteuerung des Deutschlandtickets wäre fatales Signal

Zur Debatte um Preiserhöhungen beim Deutschlandticket und dem Ansinnen des Bundes, landesspezifische Vergünstigungen von Tickets nicht mehr mittragen zu wollen, erklärt der verkehrspolitische Sprecher der Linksfraktion, Henning Foerster:

„Das Deutschlandticket hat die Nutzung des Nahverkehrs mit Bus und Bahn für viele Menschen deutlich vereinfacht. Mit dessen Einführung entfielen beispielsweise das nervige Vergleichen von verschiedenen Tarifen oder der Ticketkauf bei Fahrten in ein anderes Bundesland. Einsteigen und losfahren waren nie einfacher.

Statt die Axt an das beliebte und erfolgreiche Ticket zu setzen, sollte die Bundesregierung besser die Regionalisierungsmittel erhöhen, um vor allem den Regionalbahnverkehr zu stärken. Sich hingegen aus der Finanzierung vergünstigter Tickets zurückzuziehen, ist der falsche Weg. Attraktive Tarife sind wichtig, um Menschen überhaupt für den ÖPNV und SPNV gewinnen zu können. Aus unserer Sicht sollten sowohl das Azubi- als auch das Seniorenticket Mecklenburg-Vorpommern möglichst auch künftig für 29 Euro zu haben sein. Dafür braucht es Klarheit und Verlässlichkeit für die Finanzierung des Deutschlandtickets vom Bund, um den Preis von 49 Euro beibehalten zu können. Mecklenburg-Vorpommern ist bereit, seinen Beitrag dazu zu leisten.

Weil selbst die 49 Euro pro Monat für viele Menschen immer noch zu viel Geld ist, haben wir als erstes Bundesland das Azubi- und Seniorenticket auf 29 Euro vergünstigt und deutschlandweit nutzbar gemacht. 12 200 verkaufte Azubi- und 36 200 Seniorentickets sind der Beleg dafür, dass diese Vergünstigungen von jungen und älteren Reisenden gleichermaßen angenommen werden. Eine Ausweitung vergünstigter Tickets auf weitere Nutzerkreise wäre wünschenswert.

Zugleich muss auch das Angebot attraktiver werden. Genau das ist Ziel der Mobilitätsoffensive Mecklenburg-Vorpommern mit mehr Bahn, mehr Bus und einem landesweiten Rufbussystem. Auch das kostet jedoch Geld und braucht verlässliche Finanzierungsgrundlagen.“