Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern steht weiterhin vor großen Herausforderungen

Zu den Ergebnissen des aktuellen OSV-Tourismusbarometers erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der Linksfraktion, Henning Foerster:

„Das OSV-Tourismusbarometer für Mecklenburg-Vorpommern zeigt ein differenziertes Bild. Während es bei der Zahl der Hotelübernachtungen noch Nachholbedarf gibt und auch Vermieter von Ferienwohnungen leichte Rückgänge bei den Vermietungen verzeichnen müssen, kann die Campingwirtschaft sich über leichte Zuwächse freuen.

Was banal klingt, wurde heute angesichts aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen dezidiert hervorgehoben. Gastfreundschaft ist und bleibt die Basis für einen florierenden Tourismus. Insofern kommt dem Thema Willkommenskultur eine besondere Bedeutung zu. Das gilt insbesondere  für das Vorhaben, künftig noch mehr ausländische Touristen für unser Land zu begeistern.

Zudem erwarten die Gäste aus Nah und Fern, dass steigende Preise auch mit steigender Qualität und mehr Nachhaltigkeit einhergehen. Zuletzt lag der Hotelpreis mit durchschnittlich 143 Euro pro Nacht in Mecklenburg-Vorpommern deutlich über dem ostdeutschen Durchschnitt mit 106 Euro pro Nacht.

Problematisch bleibt die Sicherung des Arbeits- und Fachkräftebedarfs. Vor allem im Gastgewerbe sinkt die Zahl der Ausbildungsstellen, was befürchten lässt, dass der dringend benötigte Nachwuchs immer weniger über die klassische Berufsausbildung gewonnen werden kann.

Bei den Löhnen ist die Lücke zum Bundesdurchschnitt kleiner geworden. Mit aktuell 2281 Euro verdienen Beschäftigte in der Gastronomie aktuell 150 Euro weniger als im  Bundesdurchschnitt. In der Hotellerie sind es mit derzeit 2331 Euro etwa 300 Euro weniger.

Die Herausforderungen bleiben folglich groß. Sie reichen von Investitionen in Qualität und Nachhaltigkeit über Maßnahmen zur Nachwuchsgewinnung bis hin zur Sicherung der Unternehmensnachfolge. Die Tourismustage bieten den Raum, genau diese Dinge miteinander zu diskutieren, Best Practice Beispiele bekannt zu machen und gemeinsam an der Entwicklung von Lösungen weiterzuarbeiten.“