Pflege ist mehr – Pflege ist Haltung und eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Zur heutigen Positionierung des Vereins Zukunftsfeste Pflege erklärt die sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Steffi Pulz-Debler:
„Die Linksfraktion dankt dem Verein Zukunftsfeste Pflege für sein inzwischen mehrjähriges Engagement zur Stärkung der Pflege in Mecklenburg-Vorpommern. Er ist ein starker Motor im Pakt für Pflege, der hier im Land lösungsorientiert arbeitet. Der Rahmen für alle Anstrengungen wird jedoch wesentlich auf Bundesebene gesetzt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat auch im Bereich Pflege ein schweres Erbe von seinen Vorgängern der CDU übernommen. Personalmangel und steigende Eigenanteile, aber auch ein hoher Krankenstand der Beschäftigten kennzeichnen die Branche. Es ist gut, dass die Löhne im Pflegebereich deutlich gestiegen sind, was auch dazu beiträgt, den Beruf attraktiver zu machen.
Mehrere wichtige Bundesgesetze, mit denen die Pflege weiter gestärkt werden sollte, wie das Pflegekompetenz- und das Pflegeassistenzgesetz, liegen auf Eis, ihr Schicksal ist ungewiss. Nach wie vor ungeklärt ist auch eine stabile und planbare Finanzierung der Pflege – stattdessen steigen die Eigenanteile der zu Pflegenden und die Beiträge zur gesetzlichen Pflegeversicherung. Es bleibt dabei: Wir brauchen eine solidarische Pflegevollversicherung, in die alle einzahlen, ob Beamte, Angestellte oder Millionärin – denn Pflege geht uns alle an, sie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Auch bei uns sind die Sicherung und Gewinnung von Personal für die Pflege die herausragenden Aufgaben, mit einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung besteht ein wachsender Bedarf. Neben der endlich erreichten Schulgeldfreiheit brauchen wir deshalb weitere Verbesserungen bei den Ausbildungsbedingungen. Darüber hinaus sind wir auch im Pflegebereich verstärkt auf den Zuzug von Migrantinnen und Migranten angewiesen, u. a. müssen die ausländischen Abschlüsse rascher anerkannt und mehr unternommen werden, um angeworbene Fach- und Hilfskräfte im Land zu halten.“