Pflege ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Zum heutigen Landes-Pflegegipfel des „Zukunftsfeste Pflege e.V.“ anlässlich des Internationalen Tages der Pflege erklärt die pflegepolitische Sprecherin der Linksfraktion, Steffi Pulz-Debler:
„Meine Fraktion dankt dem Verein für sein anhaltendes Engagement für eine gute Pflege im Land. Die Pflege ist eine wichtige Säule unseres Gesundheitssystem, sie muss qualitativ hochwertig, zuverlässig und bezahlbar sein.
Ende 2023 nahmen hierzulande mehr als 35 000 Personen ambulante Pflege von 520 Pflegediensten in Anspruch. Stationäre Pflege erhielten annähernd 26 000 Personen in 526 Einrichtungen. Insgesamt leben im Land rund 120 000 Menschen, die auf pflegerische Hilfe angewiesen sind. Aufgrund der Alterung der Bevölkerung sowie der Ausweitung des Pflegebegriffes wird die Anzahl pflegebedürftiger Menschen auch bei uns steigen. Zugleich nimmt das Arbeits- und Fachkräftepotential auch in der Pflege ab – mehr Beschäftigte gehen in den wohlverdienten Ruhestand, weniger Auszubildende stehen bereit. Hinzu kommt die Kostenentwicklung auch in diesem Bereich, die über die Beiträge der gesetzlich Versicherten sowie über Eigenanteile gedeckt werden müssen. Zunehmend sind auch Angehörige bei der Pflege eingebunden.
Es ist höchste Zeit, dass sich die Politik diesem gesamtgesellschaftlichen Thema stärker zuwendet und nachhaltige Lösungen entwickelt. In M-V tragen der Pflegegipfel und der Pakt für Pflege ihren Teil zur Diskussion und landesspezifischen Regelungen bei. Die Bundesregierung muss dringend Lösungen entwickeln, welche die Beiträge sowie die Eigenanteile stabilisiert, den Fachkräftenachwuchs sichert und die Anerkennung ausländischer Abschlüsse vereinheitlicht, vereinfacht und damit beschleunigt.
An einer solidarischen Pflegevollversicherung führt kein Weg vorbei, weil die Würde des Menschen unantastbar ist und Pflegebedürftigkeit nicht in Armut führen darf. Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und muss dauerhaft stabil finanziert werden. Alle Bürgerinnen und Bürger müssen sich nach ihrer Leistungsfähigkeit daran beteiligen, ob Millionäre, Beamte oder Angestellte.“