Long Covid stärker ins Bewusstsein rücken

Zum morgigen Internationalen Long-Covid-Awareness-Tag erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer und gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion, Torsten Koplin

„Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Erkrankungen stellten und stellen eine der größten Herausforderungen für die Gesellschaft, das Gesundheitssystem und die Gesundheitsforschung dar. Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland 2,5 Mio. Menschen von Post- und Long-Covid-Erkrankungen betroffen sind, hierzulande zwischen 40 000 und 50 000 Personen.

Mit dem Awareness-Tag wollen Betroffenen-Initiativen wie zum Beispiel ‚NichtGenesen‘ auf die Lage der dauerhaft Erkrankten und ihrer Familien aufmerksam machen. Sie fordern mehr Anerkennung, mehr Forschung und eine bessere Versorgung. Das sind Anliegen, die meine Fraktion ausdrücklich unterstützt. So haben wir uns mit den beiden Long-Covid-Fachtagen im Juni und November vergangenen Jahres gemeinsam mit der Initiative ‚NichtGenesen‘ und der SPD-Landtagsfraktion ausführlich mit den Problemen beschäftigt. Ein dritter Fachtag ist im Juni geplant.

Es ist gut, dass die Krankheit inzwischen anerkannt ist und die Behandlung endlich auch vergütet werden kann. Dennoch muss die Versorgung auch bei uns im Land weiter verbessert werden, die Kapazitäten der beiden Anlaufstellen an den Universitätskliniken in Rostock und Greifswald reichen nicht aus. Zudem müssen die Ärztinnen und Ärzte im Land weiter für die Covid-Krankheitsbilder und vor allem auch für die ME/CFS-Erkrankung sensibilisiert und geschult werden.

Da es bislang keine zugelassenen Medikamente gibt, muss die Zulassung von Off-Label-Medikamenten beschleunigt und der Therapie-Kompass mit seinen Empfehlungen zur Behandlung häufiger Long Covid-Symptome mit zugelassenen Arzneimitteln bekannter gemacht werden. Die Betroffenen brauchen jedwede Unterstützung, ihr Leid und das ihrer Familien zu lindern.“