Im Zeichen von Erhalt, Nach- und Umnutzung und des Einsatzes nachwachsender Baustoffe

Zum Tag der Architektur 2024, der in diesem Jahr mit Veranstaltungen vom 26. bis 30. Juni im ganzen Land begangen wird, erklärt der bau- und umweltpolitische Sprecher der Linksfraktion, Daniel Seiffert:

„Bauen ist im Regelfall mit hohem Ressourcenverbrauch verbunden sowie für einen erheblichen Anteil des CO2-Aussstoßes und des Abfallaufkommens verantwortlich. Es besteht ein hohes Einsparpotenzial, dem sich alle am Bau Beteiligten stellen müssen. Architektinnen und Ingenieuren obliegt dabei eine besondere Verantwortung.

Nachhaltiges Bauen ist ein Megatrend, dem sich der Tag der Architektur in diesem Jahr widmet. Landesweit wird an herausragenden Beispielen gezeigt, was machbar ist, um Ressourcen zu schonen, Bauschutt und Sondermüll zu vermeiden sowie nachwachsende Rohstoffe als Baumaterial einzusetzen. Abriss und Neubau war gestern. Erhalt, Nach- und Umnutzung stehen zunehmend im Fokus. Das gilt keinesfalls mehr vorrangig für Denkmalschutzobjekte oder städtebaulich besonders wertvolle Bausubstanz, sondern zunehmend auch für Zweckbauten aller Art und Gebäude verschiedenster Nutzungen. Ein herausragendes Beispiel ist die Kulturmühle Parchim – eine ehemalige Mühle, die nun angesagter Theaterspielplatz ist.

Angesichts der immens gestiegenen Materialkosten, mangelnder Verfügbarkeit von Baugrundstücken sowie der besseren Möglichkeit, selbst anzupacken, wird der Kauf bestehender Häuser attraktiver. Während der Neubau von Einfamilienhäusern eingebrochen ist, stehen sanierungsbedürftige Immobilien zum Verkauf. Bauen im Bestand ist aufwendiger und mit unvorhergesehenen Problemen verbunden, aber es lohnt sich, weil am Ende ein individuelles Ergebnis mit hohem Wohn- bzw. Nutzwert steht. Die Bundesregierung hat zugesagt, den Kauf von Altbauten über die KfW mit dem Programm ‚Jung kauft alt‘ zu fördern. Der Streit über die Konditionen muss beendet werden, sie muss endlich liefern und mit dem Programm starten.“