Holocaust-Gedenktag: Erinnerung und Mahnung für die Gegenwart und Zukunft
Zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus, dem Holocaust-Gedenktag am 27. Januar, erklärt die Vorsitzende der Linksfraktion, Jeannine Rösler:
„Am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern wir der Opfer des Holocaust, eines der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte. An diesem Tag, der an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 80 Jahren erinnert, stehen wir in Gedenken und Respekt vor den Millionen von Menschen, die während des Nationalsozialismus verfolgt, gefoltert und bestialisch ermordet wurden.
Der Gedenktag ist nicht nur Anlass zum Erinnern und Mahnen. Er ist auch ein wichtiger Appell an unsere Gegenwart und Zukunft. In Zeiten, in denen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit wieder an Boden gewinnen, ist es unerlässlich, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Der Gedenktag fordert uns auf, wachsam zu sein und aktiv gegen jede Form von Diskriminierung und Hass einzutreten. Mehr denn je müssen wir uns dafür einsetzen, dass die Erinnerung an die Opfer lebendig bleibt. Wir stehen in der Verantwortung, das Wissen über den Holocaust an zukünftige Generationen weiterzugeben und zu verhindern, dass sich solche Gräueltaten wiederholen. Bildung spielt hierbei eine zentrale Rolle. Schulen, Bildungseinrichtungen und die Gesellschaft insgesamt sind gefordert, sich intensiver gegen die Verdrängung und Verleugnung der Geschichte zu stemmen und die Werte von Toleranz und Respekt zu fördern.
Wie viele andere werden wir am Holocaust-Gedenktag innehalten und der Opfer gedenken. Wir dürfen nicht nachlassen, uns für eine Welt einzusetzen, in der Vielfalt geschätzt und jeder Mensch in seiner Würde respektiert wird. Alle Demokratinnen und Demokraten sind gefordert, dafür zu sorgen, dass die Schrecken der Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten, und sich starkzumachen für eine gerechte und friedliche Zukunft.
Deshalb werden die demokratischen Kräfte im Landtag auf der kommenden Landtagssitzung auch eine Änderung unserer Landesverfassung vornehmen. Antisemitismus, Rassismus und die Verherrlichung des Nationalsozialismus verstoßen nicht nur gegen elementare Grundsätze unserer Verfassung. Diese menschenverachtenden Einstellungen sind konsequent zurückzudrängen – durch jede und jeden Einzelnen und insbesondere durch staatliche Stellen. Wir wollen allen aufrichtigen Demokratinnen und Demokraten im Alltag und in der Verwaltung mit dieser Verfassungsänderung den Rücken stärken. Ein diskriminierungsfreies und friedliches Miteinander bleibt für uns unverhandelbar.“