Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?

Elke-Annette SchmidtPressemeldungen

Zum bundesweiten Tag des offenen Denkmals am 14. September, der in diesem Jahr unter dem Motto „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“ stattfindet, erklärt die kulturpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Elke-Annette Schmidt:

„Wenn wir am Tag des offenen Denkmals vor einer versteckten Dorfkirche, einem prächtigen Gutshaus, einem besonderen Museums- oder Speicherensemble stehen – dann spüren wir nicht einfach Architektur. Wir spüren Geschichte. Über 220 Denkmäler öffnen ihre Türen und Herzen für Besucherinnen und Besucher. Auch damit dies für alle Interessierten möglich ist, investierte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz über 75 Mio. Euro in den Erhalt von mehr als 630 Denkmälern im Land.

Das diesjährige Motto, das mit einem Fragezeichen versehen ist, birgt eine ganze Reihe von Fragen. Was ist hier wertvoll? Ist es das Material, der Sandstein, der Backstein, die Balken, die Jahrhunderte überdauert haben? Oder ist es das Unsichtbare, die Erinnerung, die kulturelle Identität, die Schönheit? Unbezahlbar heißt, dass wir den Wert nicht in Euro und Cent fassen können. Unbezahlbar heißt aber auch: Es sind Investitionen erforderlich – für Pflege, Handwerk, Wissenstransfer, öffentliche Förderung. Und was heißt ‚unersetzlich‘? Was wäre, wenn dieses Denkmal unwiederbringlich verloren ginge? Würde ein anderes Bauwerk seinen Platz füllen können – oder bliebe eine Lücke, die keine Rekonstruktion je schließen kann?

Der Tag des offenen Denkmals zeigt uns nicht nur Bauten, sondern auch die Dimension der Teilhabe. Allein in Mecklenburg-Vorpommern reicht das Spektrum von den Gutshäusern in der mecklenburgischen Landschaft bis zur Unesco-Welterbestätte ‚Residenzensemble Schwerin‘. Dort wird am Denkmaltag eine Bodenplakette verlegt, und am Schweriner Schloss können Gäste Vorträge hören oder die historische Drehbrücke erleben. So wird das Motto erlebbar: Wem gehört dieser Wert? An diesem Tag gehört er allen. Der Eintritt ist in der Regel frei. Mit einer kostenlosen App der Deutschen Stiftung Denkmalschutz können Besucherinnen und Besucher ihr Programm planen, Routen zusammenstellen, Denkmale auf einer Karte entdecken. Wert wird erlebbar, weil er geteilt wird.“