Pädagogik statt Pauschalverbot – für Beteiligung und mehr Medienbildung
Zur heutigen Debatte über „Smartphones an Schulen“ erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jeannine Rösler:
„In der intensiven Debatte über den Umgang mit digitalen Geräten wie Smartphones, Smartwatches und Tablets im Schulalltag hat meine Fraktion heute erneut pauschale Verbote abgelehnt. Richtig sind vielmehr differenzierte, pädagogisch begründete Regelungen, die gemeinsam mit den Schulgemeinschaften entwickelt werden.
Unbestritten hat der übermäßige Gebrauch digitaler Geräte Folgen: Schlafmangel, Konzentrationsstörungen, Cybermobbing, Suchtrisiken. Viele Jugendliche zeigen eine problematische Nutzung sozialer Medien oder erfüllen sogar die Kriterien einer Abhängigkeit. Aber ein generelles Verbot ist nicht zielführend. Digitale Geräte gehören zur Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen – Schule darf sie nicht ausschließen, sondern den reflektierten Umgang damit fördern. Wir brauchen Regeln, keine Repression. Bildung statt Bevormundung. Medienkompetenz statt Maulkorb.
Fast alle Schulen im Land sind längst aktiv geworden und haben in der Schulkonferenz verbindliche Regelungen zum Umgang mit digitalen Medien festgelegt. Diese berücksichtigen sowohl den pädagogischen Auftrag als auch die Beteiligung von Eltern, Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern. Bildungsministerin Simone Oldenburg hat angekündigt, in einem breiten Beteiligungsprozess Empfehlungen zur Nutzung von Smartphones, Tablets und Smartwatches an Schulen zu entwickeln – u. a. mit dem Landesschülerrat, dem Landeselternrat und den Schulleitungsverbänden. Diese Empfehlungen sollen die bereits bestehenden Regelungen bündeln, gute Praxis sichtbar machen und Orientierung für Schulen bieten. Wir können und dürfen die Expertise der Praxis nicht ignorieren. Meine Fraktion begrüßt deshalb die geplante öffentliche Anhörung im Bildungsausschuss am 8. Mai 2025, wo Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Praxis ihre Perspektiven einbringen.“