Weiterhin zu wenige Jura-Absolventen in Mecklenburg-Vorpommern

Jacqueline BernhardtPressemeldungen

Zur Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage „Juristisches Studium an der Universität Greifswald“ (Drs.: 7/5364) erklärt die rechtspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt:

„Die Justiz in Mecklenburg-Vorpommern steht vor einer riesigen Pensionierungswelle. Mehr als die Hälfte aller Richterinnen und Richter sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälte werden bis 2031 in den Ruhestand gehen. Ab 2027 werden das im Schnitt 40 Altersabgänge pro Jahr sein.

Wie aus der Antwort hervorgeht, reichen die Absolventen des juristischen Studiums nach wie vor nicht aus, diese Pensionierungswelle abzufangen. Im Jahre 2019 schlossen in Mecklenburg-Vorpommern lediglich 64 Studierende den Studiengang Rechtswissenschaften ab. Insgesamt 19 Absolventinnen und Absolventen erreichten ein Prädikatsexamen. Im Vorjahr schlossen 63 den Studiengang ab, darunter 18 mit Prädikat. Die Zahlen verharren weiterhin auf zu niedrigem Niveau.

Die bisherigen Bemühungen zur Anhebung der Absolventenzahlen haben offenbar noch keine Wirkung gezeigt. Es ist deshalb dringend nötig, das juristische Studium in Greifswald zu stärken. Die Absage bezüglich einer eigenen Fachbibliothek, trägt zu einer Stärkung allerdings nicht bei. Weiterhin ist es nötig, auch in Rostock den Studiengang Rechtswissenschaften wieder einzuführen. Das Land braucht zwei vollwertige juristische Fakultäten. Der Standort Greifswald allein wird ebenso wenig reichen wie lediglich der Standort Rostock. Das muss die Landesregierung endlich anerkennen und entsprechend handeln.“