Sechs Vorschläge, den Gesundheitsschutz durch Impfen zu verbessern

In der heutigen Aktuellen Stunde im Landtag „Heute ist Welt-Poliotag – Impfen schützt, Impfen rettet Leben“, erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion, Torsten Koplin:

„Impfen schützt die Gesundheit und rettet Leben. Umso mehr muss es darum gehen, den Gesundheitsschutz durch Impfen weiter zu verbessern. Trotz einer vorzeigbaren Impfquote hierzulande, wie mit über 95 Prozent beim Schutz vor Kinderlähmung, gibt es keinen Grund sich zurückzulehnen. Deshalb ist es enttäuschend, dass die CDU bei diesem Thema im Vagen bleibt.

Meine Fraktion unterbreitet sechs konkrete Vorschläge für einen verbesserten Gesundheitsschutz durch Impfen:

  1. Prävention, insbesondere die gesundheitliche Aufklärung intensivieren.
    Prävention ist das A und O des Gesundheitsschutzes. Durch das Impfen wirkt sie vierfach: individuell, gemeinschaftlich, global und generationenübergreifend. Die Erfahrungen mit der Impfkampagne sind zu nutzen, um komplexer und gezielter für den Impfschutz zu werben.
     
  2. M-V setzt sich für den Aufbau eines bundesweiten Impfregisters ein.
    Ein bundesweites Impfregister verbessert die Datenlage und ermöglicht weitere Möglichkeiten gezielter präventiver Maßnahmen. Zudem ergäbe sich die Chance, automatisch zu benachrichtigen, dass eine Impfung ansteht.
     
  3. Einführung eines Bonussystems für Impfungen.
    Wer sich impfen lässt, schützt sich und die Gemeinschaft. Zugleich bewahrt es das Solidarsystem vor Folgekosten. Dies sollte im Rahmen des Bonussystems von den Kassen honoriert werden. Impfen sollte zur Tugendpflicht werden.        
     
  4. In M-V wird jährlich ein Impfgipfel durchgeführt.
    Die relevanten Akteure aus dem Gesundheitsbereich, der Politik und Wirtschaft sollen sich während des Gipfels über Bestellmengen, Lieferfristen und die Wirksamkeit von Impfkampagnen verständigen. Darüber hinaus gilt es in besonderen Situationen wie einer Pandemie zu klären, wer, wann und wo geimpft werden kann.
     
  5. Schrittweise staatliche Beteiligung an Impfstoffherstellern.
    Die vollständige Abhängigkeit des existenziellen Gesundheitsschutzes vor Infektionskrankheiten von börsennotierten Unternehmen ist geradezu riskant. Die Gesundheitspolitik darf sich Gestaltungsmöglichkeiten nicht nehmen lassen.
     
  6. Impfangebote als Bestandteil der Entwicklungshilfe sehen.
    Am Beispiel der Bekämpfung der Pocken und Kinderlähmung zeigt sich, dass die Ausrottung von Infektionskrankheiten nur global gelingen kann. Impfangebote müssen Bestandteil von Entwicklungshilfe sein. Deshalb muss Deutschland seinem Beitrag zur Entwicklungshilfe in Höhe von 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts tatsächlich und durchgehend nachkommen. Die Landesregierung muss diesen Anspruch auf Bundesebene einfordern.“