Öffnungsperspektive für Tourismus schaffen

Henning FoersterPressemeldungen

Zur aktuellen Diskussion über Öffnungsperspektiven für den Tourismus erklärt der wirtschafts- und tourismuspolitische Sprecher der Linksfraktion, Henning Foerster:

„Die Sehnsucht nach Urlaub und Erholung ist nach mittlerweile mehr als einem Jahr Pandemie groß. Zugleich wächst mit jedem Monat der Schließung touristischer Einrichtungen der wirtschaftliche Druck bei den Unternehmen. Die Forderung nach einer schrittweisen Öffnungsperspektive ist nachvollziehbar.

Mit Blick auf gesundheitliche Risiken ist es erforderlich, künftig stärker zu differenzieren. Es macht einen Unterschied, ob man in eine Ferienwohnung fährt, auf dem Zeltplatz seinen Urlaub verbringt, im Caravan mit seiner Familie das Land erkundet oder in einem vollen Hotel Urlaub macht. Unter freiem Himmel ist das Ansteckungsrisiko nach wissenschaftlichen Erhebungen deutlich geringer. Daher sollte zu Pfingsten 2021 zunächst kontaktarmer Urlaub in Ferienwohnungen, Ferienhäusern und Feriendörfern mit Selbstversorgung sowie auf Camping- und Caravanstellplätzen wieder ermöglicht werden. Auch die Außengastronomie oder der Bootsverleih sollten wieder öffnen dürfen.

Damit würden auch aktuelle, geradezu absurd anmutende Regelungen ad acta gelegt. So dürfen inländische Dauercamper zurzeit zwar tagsüber ihren Platz nutzen, aber nicht in ihren Campingwagen übernachten. Dauercampingplatz-Besitzer, die vollständig geimpft sind, dürfen als Tagestouristen anreisen, aber ebenfalls nicht in ihren Wagen schlafen, was mit Blick auf Anreisezeiten aus Sachsen, Thüringen oder Sachsen-Anhalt sinnfrei erscheint.

Für Hotels und Pensionen sollte man auf die Erfahrungen im Nachbarland Schleswig-Holstein schauen und die Gelegenheit einräumen, den Regelbetrieb unter pandemischen Bedingungen im Rahmen von Modellregionen zu erproben. Sollten sich die guten Erfahrungen aus dem Nachbarland auch hierzulande bestätigen, können bei anhaltendem Impffortschritt, sinkender Inzidenz und dem saisonal bedingten Abflauen des Pandemiegeschehens weitere Öffnungsschritte beraten werden.“