Kein Freifahrtschein für Schulschwänzer – Schulpflicht umsetzen

Simone OldenburgPressemeldungen

Zur Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage „Schulabsentismus im Schuljahr 2019/2020“ (Drs. 7/5494, Anlage) erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Offenbar informiert sich die Landesregierung nicht mehr darüber, wie viele Schülerinnen und Schüler dem Unterricht fernbleiben. Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass sie die Augen davor verschließt, ob die Kinder und Jugendlichen ihrer Schulpflicht nachkommen. Das Argument des Bildungsministeriums, die Zahlen seien nicht aussagekräftig, weil sie in der Pandemie-Ausnahme nicht zu vorherigen Jahren vergleichbar seien, ist abwegig.

Statistik ist kein Selbstzweck. Vielmehr geht es darum, informiert zu sein, wie viele Schülerinnen und Schüler die Schule schwänzen, um Maßnahmen ergreifen zu können, dies möglichst zu verhindern. Schließlich ist es Aufgabe des Bildungsministeriums, die Schulpflicht in jedem Fall umzusetzen. Das Ministerium hat sich dieser Aufgabe kurzerhand entledigt und erteilt den Schulschwänzern damit im Grunde einen Freifahrtschein.

Gerade in Zeiten, in denen Unterricht auch in der Distanz durchgeführt werden muss, ist es wichtig, Schülerinnen und Schüler ganz besonders zu motivieren und Strukturen im Unterricht zu erhalten. Keinem Kind darf das Gefühl gegeben werden, dass es egal ist, ob es am Unterricht teilnimmt oder diesem fernbleibt.“