Die Axt ans Arbeitszeitgesetz legen ist Irrweg und keine Antwort auf den Fachkräftemangel

Henning FoersterPressemeldungen

Zum Antrag der CDU-Fraktion „Sicherung des Arbeits- und Fachkräftebedarfes“ erklärt der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Linksfraktion, Henning Foerster:

„Es ist erfreulich, dass die CDU-Fraktion nach 15 Jahren Regierungsbeteiligung und nach 15 Jahren CDU-geführtem Wirtschaftsministerium aus dem Tiefschlaf kommt und sich dem Thema Fachkräftemangel zuwendet. In der Tat sind fehlende Fachkräfte seit Jahren ein Hemmschuh für die heimischen Unternehmen. Genau aus diesem Grund hat die rot-rote Koalition zügig eine regionalspezifische Arbeitsmarktanalyse sowie die Erarbeitung einer Fachkräftestrategie auf den Weg gebracht. Zudem wurde ein 40-köpfiger Fachkräftebeirat eingerichtet, der bereits erste umsetzbare Ergebnisse hervorgebracht hat.

Die Axt an das Arbeitszeitgesetz zu legen, ist dagegen ein Irrweg und beileibe keine Antwort auf den Fachkräftemangel. Es ist ein Unding zu fordern, den hart erkämpften 8-Stunden-Tag in Frage zu stellen und Beschäftigte zu 12- oder gar 14- Stunden-Tage zu zwingen. Es ist nicht nur hinlänglich bewiesen, dass sich dies erheblich auf die physische und psychische Gesundheit der Beschäftigten auswirken würde. Darüber hinaus steigt mit jeder Stunde Mehrarbeit das Unfallrisiko. Es ist auch ein Irrglaube, dass es insbesondere in Berufen, die ohnehin unattraktive Arbeitsbedingungen haben, hilfreich wäre, die Beschäftigten mit einem 12-Stunden-Tag zu locken. Eine Lockerung des Arbeitszeitgesetzes wird es mit meiner Fraktion nicht geben.“

 

Hintergrund. Zu den ersten Ergebnissen des Fachkräftebeirats gehören u.a.:

  • Gründung von spezifischen Weiterbildungsverbünden, um die branchenbezogene Kooperation mehrerer Unternehmen mit Akteuren der Weiterbildungsbranche, der Wissenschaft und des regionalen Arbeitsmarktes zu fördern und neue Weiterbildungsmaßnahmen angebotsorientiert und ressourceneffizient zu gestalten.
  • Um Studierende im Land zu halten, sollen die „Career Services“ der Universitäten enger mit den Welcome Centern im Land verknüpft werden. Zudem ist eine zeitgleiche „Career Week“ in allen Hochschulen des Landes im Jahr 2023 vorgesehen.
  • Start einer Informationskampagne „Berufsausbildung in M-V“.

Wiedereinführung von Unterstützungen von Schülerfirmen.