Der Kita-Fachkräfte-Analyse müssen endlich Taten folgen

Jacqueline BernhardtPressemeldungen

Zu der im Februar 2017 für die nahe Zukunft angekündigten und heute endlich vorgestellten Fachkräfteanalyse im Bereich der Kindertagesförderung durch das Sozialministerium erklärt die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Jacqueline Bernhardt:

„Endlich liegt die Fachkräfteanalyse vor, aber leider viel zu spät. Anstelle von Schlussfolgerungen für die Praxis werden jetzt lediglich Wahlkampfversprechungen präsentiert.   

Einige Feststellungen in der Analyse sind bereits seit geraumer Zeit kein Geheimnis. So etwa ist die finanzielle Unattraktivität des Berufs der Kindertagespflegeperson sattsam bekannt. Alt ist auch die Forderung nach einem landesweiten Mindestpersonalschlüssel in den Kindertageseinrichtungen – wie es in Baden-Württemberg praktiziert wird. Sein Fehlen ist eine der wesentlichen Ursachen für die Überlastung der Erzieherinnen und Erzieher hierzulande. Eine Verbesserung der Fachkraft-Kind-Relation ist ebenfalls längst dringend erforderlich. Die versprochene Anpassung von 1:15 auf 1:14 im Kita-Bereich reicht aber nicht, die Bereiche Krippe sowie Hort werden sogar völlig außen vor gelassen.

Die Analyse allein taugt nicht, die Lage zu verbessern – es müssen endlich Taten folgen. In Mecklenburg-Vorpommern werden weiterhin Erzieherinnen und Erzieher fehlen. Gemessen an den tatsächlichen Bedarfen wird die Zahl der Ausbildungsplätze auch künftig zu gering sein, weil die entsprechende Planung immer noch nicht an die Realität angepasst wurde. Aber nur mit ausreichend beruflichem Nachwuchs können Personalschlüssel und Fachkraft-Kind-Relation verbessert werden. Ansonsten bleiben wir auf niedrigem Niveau, und in den Kitas sind immer weniger ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher.“