Arme Menschen leiden vielfach – gerade in der Corona-Pandemie helfen

Torsten KoplinPressemeldungen

Zum Expertengespräch mit Vertretern der Landesarmutskonferenz M-V heute im Sozialausschusses des Landtags erklärt der sozialpolitische Sprecher der Linksfraktion, Torsten Koplin:

„Wir haben uns heute im Ausschuss mit den Folgen der Pandemie für arme und armutsgefährdete Menschen befasst. Es wurde rasch deutlich, dass jemand, der arm ist, eben keinen Spielraum hat, um Engpässe zu überbrücken und gestiegene Preise oder einen Lieferservice zu bezahlen. In der Folge spitzt sich für arme Menschen die prekäre Lage gerade in der Corona-Krise zu.

Wichtig sind deshalb anrechnungsfreie und nicht rückzahlbare Zuschüsse für die Dinge des täglichen Bedarfs, die Energieversorgung und eine ausreichende Schutzausstattung. Menschen, die wohnungs- und obdachlos sind, haben es in Zeiten der Pandemie besonders schwer, Schutz sowie warme und sichere Orte zu finden. Deshalb sind hier Vorkehrungen zu verstärken. Deutliche Handlungsbedarfe gibt es auch hinsichtlich chronisch Kranker, Menschen mit Behinderungen und älterer Menschen. Sie sind nicht nur besonders schutzbedürftig und einem höheren Risiko ausgesetzt, sie leiden verstärkt unter wegbrechenden Strukturen der Versorgung und den Kontakteinschränkungen.

Die Politik steht in der Verantwortung, arme Menschen vor Unterversorgung und sozialer Isolation zu schützen. Eine Maßnahme, die wir in den Verhandlungen zum zweiten Nachtragshaushalt fordern ist, Einrichtungen der Pflege und des betreuten Wohnens mit schnellem Internet und digital auszurüsten sowie den alten und behinderten Menschen den Umgang mit den neuen Medien zu ermöglichen. Auf diese Weise können Kontakte und die familiäre, gemeinschaftliche und gesellschaftliche Teilhabe aufrechterhalten werden. Aber auch Menschen, die allein in ihrer Häuslichkeit leben, brauchen oft Hilfe – und sei es ein Gesprächsangebot.“