Ankündigung zur Vollzeitperspektive für Lehrkräfte wenig glaubwürdig

PressemeldungenAndreas Bluhm

Nach Ansicht des bildungspolitischen Sprechers der Linksfraktion, Andreas Bluhm, ist die Ankündigung des Ministerpräsidenten zum Ende der Zwangsteilzeit für Lehrkräfte nur Wahlkampfgetöse.

„Es sollte Herrn Sellering bekannt sein, dass Berechnungen des Finanzministeriums zum Ende der ‚Zwangsteilzeit’ vorliegen“, erklärte Bluhm am Montag. Und Bildungsminister Tesch habe den Gewerkschaften bereits 2008 generös angeboten, zum Schuljahr 2014/15 zu 80 Prozent der Vollzeit zurückkehren zu können. „Das Ergebnis dieser Berechnungen wird von den Lehrergewerkschaften massiv bezweifelt, vor allem, weil das Bildungsministerium sich weigert, die Berechnungsgrundlagen offen zu legen“, sagte Bluhm. „Wenn nun neue Zahlen vorliegen, die eine frühere Rückkehr zur Vollzeit ermöglichen, so müssen die Termine auf den Tisch.“

„Die Ankündigung, die Termine für die Rückkehr zur Vollzeit erst zum Jahresende zu benennen, ist dem Wahlkampf geschuldet“, so Bluhm. Eine klare Aussage wäre schon heute möglich, da es im kommenden Doppelhaushalt dafür keine zusätzlichen Finanzmittel geben wird. „Die Aussage, dass es in dieser Legislaturperiode keine Rückkehr zur Vollzeit geben wird, kann im Klartext nur heißen, dass es bei dem Angebot der 80 Prozent zum Schuljahr 2014/15 bleiben wird“, sagte Bluhm. Das sei dann immer noch 20 Prozent von der Vollzeit entfernt.

Nach Ansicht des Bildungsexperten Bluhm wäre die Rücknahme der Pflichtstundenerhöhungen für die Grund-, Berufsschul- und Gymnasiallehrkräfte noch vor der Wahl erforderlich. „Das wäre ein deutliches Signal, hätte allerdings eine Erhöhung der Bildungsausgaben bedeutet.“