Kita-Fachkräfte: Sozialministerium tappt im Dunkeln
Nach Angaben des Abgeordneten der Linksfraktion, Torsten Koplin, tappt das Sozialministerium in Fragen der Personalsituation in den Kitas des Landes offenbar im Dunkeln. „Dies geht aus der Antwort auf meine entsprechende Kleine Anfrage zu offenen Stellen hervor, in der eingeräumt wird, keine Kenntnis zu haben“, erklärte Koplin am Freitag.
„Eine fehlende Übersicht auf diesem Gebiet ist nicht nachvollziehbar, da das jüngst geänderte Kindertagesförderungsgesetz (KiföG) insbesondere auf eine nachhaltige Qualitätserhöhung in den Kitas durch verbesserte Fachlichkeit setzt“, so Koplin weiter. Während der Beratungen zur KiföG-Novelle habe man sich lediglich auf rechnerische Annahmen gestützt. unter anderem die, dass durch die abgesenkte Fachkraft-Kind-Relation von 1:18 auf 1:17 in der Altersgruppe der 3- bis 6-jährigen 220 Vollzeitstellen zusätzlich benötigt werden. „Es ist höchste Zeit, die Ebene abstrakter Rechenmodelle zu verlassen und die konkrete Situation zu beleuchten“, fordert Koplin.
„Auch die Erhöhung der Vor- und Nachbereitungszeiten für Erzieherinnen und Erzieher, die für die 3- bis 6-jährigen da sind, fallen personalpolitisch ins Gewicht“, so Koplin. Hinzu komme, dass aufgrund des Altersdurchschnitts der Erzieherinnen und Erzieher in den kommenden Jahren eine dynamisch ansteigende Zahl an Verrentungen zu berücksichtigen ist.
Im Jahr 2010 hätten 371 Absolventen der beruflichen Schulen des Landes den Abschluss staatlich anerkannter Erzieherinnen und Erzieher bzw. Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger erlangt. „Auch die Frage, wie viele Assistenzkräfte in den Kitas und Horten des Landes beschäftigt werden, konnte nicht beantwortet werden“, so Koplin. All dies sei gemessen am Auftrag des Landtages gegenüber der Landesregierung zur Qualitätsverbesserung in den Kitas nicht akzeptabel. „Die zuständigen Ministerien müssen ihre Hausaufgaben machen und sich einen konkreten Überblick verschaffen“, fordert Koplin. „Dies ist Voraussetzung für die Umsetzung des gesetzlichen Auftrages, einen Landesbedarfsplan für pädagogische Fachkräfte zu erstellen.“
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